Skip to main content
Inhaltsverzeichnis

Objekt: Gateways

Wenn ein Prozess nicht linear in eine Richtung verläuft, sondern z. B. mehrere Aufgaben parallel durchgeführt werden oder in Abhängigkeit von einem Ereignis unterschiedliche Richtungen im Prozessabla…

Dennis Reichle
geändert von Dennis Reichle

Wenn ein Prozess nicht linear in eine Richtung verläuft, sondern z. B. mehrere Aufgaben parallel durchgeführt werden oder in Abhängigkeit von einem Ereignis unterschiedliche Richtungen im Prozessablauf notwendig werden, muss der Sequenzfluss aufgeteilt werden. In diesem Fall werden Gateways verwendet.

Standard-Gatewaytypen

Je nach Art des Gateways wird unterschiedlich vielen Pfaden im Prozessmodell gefolgt.

Folgende Standard-Gateways stehen in der Prozessmodellierung zur Verfügung:

Exklusives Gateway

Es gibt für eine Entscheidung beliebig viele mögliche Optionen, von denen immer nur exakt eine ausgewählt werden kann. Es wird also nur einem der ausgehenden Pfade gefolgt und nur die dahinter modellierten Aufgaben ausgeführt.

Beispiel: Es wird entschieden, ob ein Bewerber eingestellt wird oder nicht.

Paralleles Gateway

Alle möglichen Optionen werden ausgeführt. Es wird also jedem möglichen ausgehenden Pfad gefolgt und alle dahinter modellierten Aufgaben parallel ausgeführt.

Wird der Sequenzfluss aufgeteilt, wird am Ende der gleichzeitig ausgeführten Aufgaben ein zusammenführendes Gateway modelliert. Dies kennzeichnet, dass der Prozessablauf erst fortgesetzt wird, wenn alle davor parallel angestoßenen Aufgaben abgeschlossen wurden, also alle ausgehenden Pfade wieder zusammengeführt wurden.

Beispiel: Wenn der Bewerber eingestellt wurde, müssen verschiedene Abteilungen vorbereitende Aufgaben für den Mitarbeitereintritt durchführen.

Inklusives Gateway

Es gibt für eine Entscheidung beliebig viele mögliche Optionen, von denen je nach Einzelfall eine oder mehrere ausgewählt werden können.

Da hier ebenfalls mehrere parallele Aktivitäten möglich sind, wird auch dieses Gateway wieder zusammengeführt.

Beispiel: Der Bewerber wird eingestellt. Wird er im Bereich IT eingesetzt, ist zusätzlich eine Einweisung in die Hardwareumgebung notwendig. Wird er im Sicherheitsbereich eingesetzt, ist zusätzlich eine Sicherheitsschulung notwendig. Wird er in keinem der beiden Bereiche eingesetzt, muss nur der Personalbogen ausgefüllt werden.

Weitere Gatewaytypen

Wenn eines der drei Standard-Gateways modelliert wurde, kann mit einem Rechtsklick auf das Gateway-Symbol der 'Gatewaytyp nachträglich geändert werden. Dabei stehen auch zusätzliche Gatewaytypen zur Verfügung:

Exklusives Ereignisbasiertes Gateway

Statt durch Daten und Entscheidungen im Prozessablauf, gibt es hier während des Prozessablaufs beliebig vielen möglichen Ereignissen, die eintreten können. Wenn das erste Ereignis eintritt, folgt der Prozessablauf nur diesem einen Pfad.

Beispiel: Wenn der Bewerber zu einem Gespräch eingeladen wird, hat er 14 Tage Zeit den Termin zu bestätigen. Tut er das nicht, wird die Bewerbung abgelehnt und der Prozess beendet.

Exklusives Ereignisbasiertes Gateway (instanziierend)

Verhält sich nach den gleichen Regeln, wie das exklusive ereignisbasierte Gateway, nur dass es nicht mitten im Prozessablauf eingesetzt wird, sondern zu Beginn eines Prozesses. Der Prozess wird also gestartet, wenn eines von beliebig vielen möglichen Ereignissen eingetreten ist.

Beispiel: Der Prozess 'Bewerberauswahl' wird gestartet, wenn eine Bewerbung entweder per Post, per E-Mail oder über das Kontaktformular auf der Website eingeht.

Paralleles Ereignisbasiertes Gateway (instanziierend)

Ein neuer Prozess wird gestartet, wenn alle auf das Gateway folgenden Ereignisse eingetreten sind.

Beispiel: Eine neue Bewerbung geht ein. Gleichzeitig ist aktuell das Zeitfenster für den Empfang und die Bearbeitung geöffnet. Wenn beide Ereignisse eingetreten sind, wird die Bewerbung bearbeitet.

Komplexes Gateway

Das Gateway deckt die möglichen Entscheidungen / Regeln ab, welche die standardisierten Gateways nicht abdecken. Über einen Kommentar am Gateway kann eine beliebige Bedingung mit beliebig vielen möglichen Ergebnissen und ausgehenden Pfaden modelliert werden.

Weitere Eigenschaften von Gateways

Gateways können in Farbe und Form nicht formatiert werden.

Wenn über einen Doppelklick oder einen Rechtsklick auf das Gateway-Symbol dessen Eigenschaften aufgerufen werden, kann das Gateway beschriftet werden, um z. B. die zu überprüfende Bedingung direkt am Gateway zu platzieren.

Wenn die Option 'Objektbezeichnung verschieben' in den Optionen des Prozess-Designers aktiviert ist, kann die Bezeichnung des Gateways an eine beliebige Position verschoben werden.

Bei einem exklusiven und inklusiven Gateway kann für den Fall von nicht eindeutig zu treffenden Entscheidungen ein Default-Sequenzfluss eingestellt werden. Diesem Pfad folgt der Prozessablauf in diesen Zweifelsfällen.

War der Artikel hilfreich?

Objekt: Ereignisse

Objekt: Pool & Swimlane

Kontakt